Es war klar, dass Microsoft sich den europäischen Markt auch in Zukunft sichern will.
In einem Beitrag, wurde dazu ein klares Statement veröffentlicht (Quelle: Microsoft).
Ob das am Ende auch so umgesetzt werden wird – das kann nur die Zeit zeigen.
Doch darüber hinaus will man auch den Behörden gegenüber klare Zeichen setzen.
Diese sollen die Möglichkeit haben, alle Lösungen von Microsoft in einem eigenen Rechenzentrum zu betreiben (Quelle: heise).
Und dann gibt es doch auch noch GAIA X? Was soll damit geschehen?
Immerhin wurden nun 190 Millionen Euro Steuergelder investiert, um das Programm “anzuschieben” (Quelle: tagesspiegel).
Sollte damit nicht die “US-Dominanz bei Clouds” beendet werden (Quelle: tagesspiegel)?
Auch die Automobilindustrie will einen eigenen Standard für den sicheren Datenaustausch entwickeln – “Catena-X” (Quelle: catena-x.net).
Da sieht man einmal den Schaden, den Snowden mit seiner Aktion verursacht hat.
Wie aufgescheuchte Hühner konkurieren Behörden und Wirtschaft dabei, den Nutzer und seine Daten zu schützen.
Wozu sollen fast 200 Millionen Euro Steuergelder in GAIA X investiert werden, wenn die Behörden eigene Rechenzentren mit der Microsoft Cloud betreiben wollen?
Wozu braucht es GAIA X, wenn Microsoft selbst die Infrastruktur dafür anbieten will?
Da bleibt das Projekt der Autobauer, was am Ende zum Ziel hat:
Ziel des Catena-X Automotive Networks ist es, standardisierte Daten- und Informationsflüsse entlang der gesamten automobilen Wertschöpfungskette zu schaffen. Im Vordergrund steht hierbei der Nutzen und die Wertschöpfung für jeden Teilnehmer im Netzwerk unter Wahrung der Datensouveränität entsprechend den Standards der europäischen Union (GAIA-X).
Ja zu der Standardisierung der Daten- und Informationsflüsse. Das macht Sinn.
Aber wieso die europäische Datensouveränität in einem globalen Markt?
Kaum eine Industrie ist so sehr “übereuropäisch” wie diese.
Dabei sollte es doch mehr um ein ganz anderes Thema gehen.
Wenn alle oben genannten Lösungen immer auf einer Microsoft Cloud Lösung aufbauen – wie stark wird dann wohl die Abhängigkeit sein?
Hat man erst einmal den Markt “eingesackt”, wird sich dieser nicht mehr so einfach trennen können.
Man stelle sich vor, alle Anwendungen der Behörden wurden auf die Microsoft Cloud Technologie umgestellt.
Was geht dann noch ohne Microsoft?
Der Denkansatz beim Thema “Datenschutz” ist immer noch falsch.
- Grundsätzlich müsste man weltweit die unberechtigte Nutzung und Auswertung von Daten unter Strafe stellen und das konsequent und drastisch auch umsetzen.
- Leistungen in Staaten, die das nicht garantieren können, werden nicht genutzt.
- Der Handel mit Benutzerdaten und Benutzerprofilen muss verboten werden.
- Der Zugriff auf persönliche Daten muss für Cloudanbieter und IT Lösungen verboten sein.
- Das Sammeln von “Telemetriedaten” jeder Art – in Zukunft verboten.
- Keine geheime Auswertung von Mails, Dokumenten und Bildern mehr – bei Strafe verboten.
- Und in jedem Fall muss jeder Verstoß schnell und mit hohen Geldstrafen verfolgt werden.
Mehr braucht es nicht, weil wir die kriminellen Aktivitäten und die Staats-Spione soundso nie regulieren können.
Die zahnlosen “Datenschutztieger” müssen das Zubeißen lernen.
Nach einiger Zeit wird der Markt darauf reagieren und die dann angebotenen Lösungen werden die Daten der Kunden schützen.
Das Grundrecht auf “Wahrung der digitalen Perönlichkeitsrechte” könnte bei rigoroser Durchsetzung den Grundstein für die digitale Zukunft legen.
Was steht dem im Weg?
Und was machen wir mit Microsoft?
Man kann dieses Unternehmen nicht in den Griff bekommen und das darf auch nicht geschehen.
Microsoft ist Innovator und Lösungsanbieter und hat die Welt der IT wesentlich mit bestimmt.
Die Produkte und Lösungen sind gut.
Mich stört immer nur die unnötige Datensammelei und -auswertung.
Aber wir brauchen mutige Unternehmen, die gleichwertige Lösungen anbieten, sowie Kunden, die auch einmal über Microsoft hinaus denken wollen.
Den Rest erledigt die Zeit …